Pressespiegel 2016

»Kein normaler Laden - »Stud« in Offenburg feiert zehnjähriges Bestehen«

Samstag, 16.04.2016, Lahrer Zeitung, Florian Forth

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»Kein normaler Laden«

»Stud« in Offenburg feiert zehnjähriges Bestehen

Wer auf hippe Einrichtung, aufgetakeltes Publikum und elektronische Musik steht – der ist im »Stud« falsch. Mit einem zweitägigen Fest feiert die urige Studentenkneipe in Offenburg das zehnjährige Bestehen am Schlachthof.
Von Florian Forth

Offenburg. Günstiges Bier, kostenlose Konzerte und ein buntes Publikum sind die Markenzeichen des Kulturfördervereins Stud. »Wir sind sehr stolz auf die zehn Jahre. Am Anfang hat sicher nicht jeder daran geglaubt, dass wir das ehrenamtlich schaffen«, sagt Carsten Müller, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Nachdem das erste »Stud«, das seit 1968 gegenüber des Bahnhofs viele Studenten anzog, 2005 schließen musste, suchten eine Handvoll Ehrenamtlicher einen neuen Platz für Konzertund Musikabende. Fündig wurden die Gründungsmitglieder des damaligen »Förderverein Kulturkneipe Stud« im »Schlachthöfle«, einem Gründerzeitgebäude in der Wasserstraße. In mehr als 1000 Arbeitsstunden wird der Innenraum umgebaut, am 21. April 2006 eröffnet das neue Stud. An den Vorzeichen hat sich bis heute nichts geändert, erklärt Kai Conrad, Vorsitzender des Kulturfördervereins: »Das ›Stud‹ ist unabhängig. Sehr wichtig sind uns die Konzerte, die wir seit zehn Jahren veranstalten. Sie sind immer kostenlos.« Das hat dem Verein steten Zulauf beschert: »Wir haben keine Nachwuchssorgen«, sagt Carsten Müller. Genau 100 Mitglieder zählt der Verein derzeit. Die Altersstruktur ist divers: »Es kann schon vorkommen, dass hier ein 70-Jähriger neben einer 18-Jährigen an der Theke sitzt«, erklärt Müller und grinst. Auch aus dem alten »Stud« käme noch der ein oder andere vorbei. Der Einzugsbereich des »Stud« ist groß und reicht laut Müller von Karlsruhe über Straßburg bis ins Kinzigtal. Sogar eine Band aus Paderborn in Ostwestfalen reist zum Jubiläum an. »Daran merkt man auch, dass wir kein normaler Laden sind. Es entsteht schnell etwas familiäres«, sagt Müller. Da komme es auch schon mal vor, dass Bands von weiter her im Backstageraum oder bei einem Vereinsmitglied übernachten. Dass die Konzerte, auch am Jubiläumswochenende, ohne Eintritt stattfinden, ist keine Selbstverständlichkeit: »Das erwirtschaften wir mit der Theke«, sagt Carsten. Die Kneipe, das Herz des »Stud«, sei an keine Brauerei gebunden und könne so günstige Preise garantieren. Den Service übernimmt das ebenfalls ehrenamtliche Thekenteam. Sämtliche Einnahmen werden wieder in Ausrüstung und Bühnentechnik der kleinen Konzerthalle, dem »Schlachthöfle«, gesteckt, das 2008 von der Stadt gepachtet wurde. »Mittlerweile können wir hier die Bands auch live aufnehmen«, sagt Müller. Das gleiche die geringe Gage für den Auftritt meist aus. Fotos: Forth Rund um das »Stud« wird sich zukünftig jedoch einiges verändern. Den Diskussionen zum Mühlbachareal und dem Schlachthof sehen die Mitglieder aber gelassen entgegen: »Wir sehen es als schön an, wenn sich hier kulturell etwas entwickelt. Einen Meilenstein haben wir schon gesetzt«, kommentiert Müller die derzeitigen Planungen. Für das »Stud« steht erst mal die Sanierung der Toiletten an. »Dass investiert wird, sehen wir als eindeutiges Zeichen, dass es hier weitergehen soll.«



Programm

Konzerte
Am Freitag, 22. April, spielen ab 18.30 Uhr »Jazzlounge«, ab 20 Uhr treten der Lieder- macher Attilla Reißmann, die Groove-Rocker »Lorenzo Lo- vegun« und »Les Hopla Guys« auf. Samstag, 23. April, geht es mit »Neverland in Ashes«, »In Sanity« und »Fuck You and Die« etwas härter zur Sache.

Ausstellung
Die Ausstellung zur Geschich- te des »Stud« ist am Samstag ab 15 Uhr zu sehen.

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